Pandemie geht zu Lasten von Kindern: "Schuleingangsuntersuchung nicht flächendeckend "

Die grüne Kreistagsfraktion Bündnis 90 /Die Grünen kritisiert deutlich, dass Erstklässler im Kreis Siegen-Wittgenstein ohne Eingangsuntersuchungen im Spätsommer eingeschult werden sollen.

Pandemie geht zu Lasten von Kindern:
Schuleingangsuntersuchung nicht flächendeckend

Die grüne Kreistagsfraktion Bündnis 90 /Die Grünen kritisiert deutlich, dass Erstklässler im Kreis Siegen-Wittgenstein ohne Eingangsuntersuchungen im Spätsommer eingeschult werden sollen.

„Die Schuleingangsuntersuchung zur Überprüfung der sprachlichen, motorischen und geistigen Fähigkeit ist verpflichtende für alle Kinder und soll gewährleisten, dass mögliche Defizite erkannt und entsprechend darauf reagiert werden kann. Daher sollten sie unbedingt durchgeführt werden", so Meike Menn, Kreistagsabgeordnete und Vorsitzende des Ausschusses Soziales, Gesundheit und Bevölkerungsschutz. Das vom Gesundheitsamt durchgeführte standardisierte Untersuchungsverfahren sehe einen Seh- und Hörtest vor, messe Größe und Gewicht und überprüfe die Zahngesundheit, den Impfstatus sowie die Untersuchungsergebnisse der Vorsorgeuntersuchungen (gelbes Heft) und kläre einen möglichen (sonder-)pädagogischen Förderbedarf oder auch die Therapiebedürftigkeit.

„Allen Schulanwärterinnen und Schulanwärtern muss diese Möglichkeit der Untersuchung unterbreitet werden", so die Fraktionsvorsitzende Christiane Berlin weiter. Denn aus den Ergebnissen des unabhängigen Blicks des Gesundheitsamtes werde der psychosoziale Entwicklungsstand und die gesundheitlichen Eckwerte eines jeden Kindes dokumentiert. Möglichen Verhaltensauffälligkeiten oder psychosozialen Auswirkungen der Corona-Pandemie könnte frühzeitig mit gezielten Hilfeangeboten begegnet werden. Und so lange sich Lehrerstunden und die Zuweisung von Förderlehrern an festgestellten sonderpädagogischen Bedarfen bemesse, muss sichergestellt werden, dass diese auch möglichst früh erkannt werden!

Auch für den im Kreistag anstehenden Aufbau der Sozialberichterstattung seien die flächendeckenden Untersuchungsdaten eines Jahrgangs enorm wichtig, denn so könnten Sozialräume und Regionen mit auffälligeren Befunden von Kindern verortet und passgenaue Unterstützungsangebote aufgezeigt werden.

Die grüne Kreistagsfraktion appelliert, dass trotz der personellen Engpässe im Gesundheitsamt die momentane Situation der fallenden Inzidenzwerte genutzt werde, um noch in den verbleibenden Wochen allen zukünftigen Erstklässlern eine Schuleingangsuntersuchung zu gewährleisten, damit nicht einmal mehr die Auswirkungen der Pandemie die Jüngsten am härtesten trifft.

Christiane Berlin, Fraktionssprecherin



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