Herausforderung „Fachkräftemangel im Sozial- und Gesundheitswesen“

Herausforderung „Fachkräftemangel im Sozial- und
Gesundheitswesen“

Die Kreistagsfraktion von Bündnis 90/die Grünen fordert eine gemeinsame Initiative von Verwaltung, Politik, Kommunen, Arbeitsagenturen sowie Arbeitgeberverbänden, um dem Fachkräftemangel entgegenzusteuern.  Alle Anstrengungen sind zu unternehmen, um mit gezielten Maßnahmen das Angebot und die Nachfrage von Fachkräften in der Sozial- und Gesundheitsversorgung im Kreis Siegen-Wittgenstein anzugleichen.

Die Verbände von Dienstleistungen im Sozial- und Gesundheitsbereich warnen schon lange vor einer Entwicklung, die mittlerweile auch in unserer Region deutliche Spuren zeigt:
Kitas im Notbetrieb, weil Erzieher*innen fehlen und freiwerdende Stellen in Kliniken, Einrichtungen und Diensten, die nicht besetzt werden können. Der Fachkräftemangel führt zu einer weiteren Belastung der verbleibenden Mitarbeiter*innen und somit zwangsläufig zu Versorgungsdefiziten von alten, pflegebedürftigen und behinderten Menschen. Wesentliche Aufgaben im Gesundheitswesen und der Wohlfahrtspflege können nicht mehr ausreichend und sachgerecht durchgeführt werden, weil schlichtweg niemand mehr da ist. Stattdessen enttäuschte und ausgebrannte Mitarbeiter*innen, die sich, beschleunigt durch die zusätzlich hohen Anforderungen bei der Bewältigung der Corona-Pandemie, beruflich anders orientieren.

Studien zur demographischen Entwicklung belegen schon lange, dass sich die Zahl der Erwerbstätigen verringert und im Gegenzug dazu die Zahl der Rentner*innen steigt. Da das Älterwerden häufig mit Pflegebedürftigkeit einhergeht, steigt der Bedarf an helfenden und versorgenden Diensten und Einrichtungen. Die zögerliche und unzureichende Zuwanderungs- und Integrationspolitik der Bundesregierung verhindert zudem, dass Menschen von außen, die bei uns leben und arbeiten wollen, die entstehende Lücke ausfüllen könnten. Hinzu kommt, dass es bisher nicht gelungen ist, Pflege- und Versorgungsberufe attraktiver zu gestalten, um damit einen Anreiz für junge Menschen zu bieten.

„Wir befinden uns in einem umfassenden Strukturwandel des Arbeitsmarktes. Die bisherigen Konzepte greifen nicht mehr und doch sind wir mit hoher Dringlichkeit gefordert, Lösungen zu finden“, fasst Margit Haars, Mitglied der Grünen im Ausschuss für  Soziales, Gesundheit und Bevölkerungsschutz des Kreises, die angespannte Lage zusammen.

Mit freundlichen Grüßen                                                                                                  

Thomas Börger
Fraktionssprecher



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