Vier Fraktionsanträge wurden zum Thema Wisente für den Kreis-Umweltausschuss am 01.12.2022 gestellt. Die CDU erarbeitete darüber hinaus einen themeneinschließenden Antrag, dem sich alle Fraktionen einstimmig (mit einer Enthaltung) anschließen konnten. Ein diplomatisches Vorgehen in diesem heiklen Rechtsstreit um den Verbleib des Artenschutzprojektes im Wittgenstein. Denn das Tierwohl der Wisente steht jetzt im Vordergrund. Sie sollen bleiben und gemanagt werden - der Rechtsstreit hingegen im Hintergrund geklärt werden. „Gerne haben wir dazu unseren eigenen Antrag zurückgezogen und uns dem CDU-Antrag angeschlossen, um so die politische Einigkeit der Kreistagsfraktionen zum Verbleib der Wisente hier in der Region zu untermauern“, klärt Fraktionsvizin Meike Menn über das Vorgehen auf. Doch am dem Tag, als die Fraktionen im Kreis-Umweltausschuss einen Konsens fanden, stellte die Kreisverwaltung einen Antrag beim Verwaltungsgericht Arnsberg auf Erlass einer einstweiligen Verfügung: Der Trägerverein soll in den gekündigten Vertrag zurück gezwungen werden, um die Winterfütterung unverzüglich aufzunehmen. Der Kreis hat demnach seine Hausaufgaben nicht gemacht und nach Alternativen gesucht.

„Da fragt man sich, wie es um den Respekt der Kreisverwaltung gegenüber den politischen Gremien bestellt ist, wenn hier der im Fachausschuss einstimmig geforderte Dialog aller Beteiligten offensichtlich verweigert wird.“, empört sich Fraktionsvorsitzender Ulrich Schmidt-Kalteich über die eigenwillige und völlig überflüssige Vorgehensweise der Kreisverwaltung zu diesem Zeitpunkt. Ob und wie es nun mit dem Management weitergehen wird, werden die folgende Tage zeigen. Letztendlich entscheidet der Kreistag über die Zukunft der Wisente und dabei wird sicherlich nicht mit Kritik an dem Kreisvorgehen gespart werden.

Mit freundlichen Grüßen      

Ulrich Schmidt Kalteich
Fraktionssprecher