BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

KT-Fraktion Siegen-Wittgenstein

"Jugendklimarat: Verwaltung lehnt dies vor Diskussion im Kreistag ab"

Die Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen hat für den kommenden Kreistag einen Antrag zur Einrichtung eines Jugendklimarates gestellt. Der vom Bund geförderte Jugendklimarat soll jungen Menschen die Möglichkeit geben, sich bei klimapolitischen Entscheidungen zu beteiligen und ihre Perspektiven einzubringen. Doch bevor die Einrichtung solch eines Gremiums im Kreistag überhaupt diskutiert werden kann, legt die Kreisverwaltung eine Ergänzung vor, in der sie den Beirat "aus fachlicher Sicht für nur sehr eingeschränkt geeignet hält“ (vgl. DS 155/2025 1. Ergänzung).

„Die Klimakrise betrifft vor allem die jungen Generationen, die mit den Folgen der heutigen politischen Entscheidungen leben müssen. Dennoch sind sie in den politischen Gremien stark unterrepräsentiert", erklärt die Kreistagsabgeordnete und Landratskandidatin Meike Menn. „Mit dem Jugendklimarat wollen wir jungen Menschen eine starke Stimme geben und gleichzeitig der zunehmenden Politikverdrossenheit entgegenwirken. Das müsste auch für eine mit zunehmend älteren Mitarbeitenden besetzten Verwaltung verständlich sein und täte dem Kreishaus beim Werben um Auszubildende gerade beim anstehenden Tag der offenen Tür gut.“ Doch die Verwaltung argumentiert, dass dieses -in Bremerhaven erfolgreich agierende- Gremium „jungen Menschen nicht gerecht werden kann“. Sie behauptet in ihrer Ergänzung sogar, dass „die dafür umfangreichen zeitlichen Ressourcen nur von wenigen jungen Menschen erbracht werden kann“. Damit spricht sie sich gegen die Einrichtung aus, übergeht die betroffenen Zielgruppen und stellt ihr mangelndes Beteiligungsengagement vor.

Hannah Wignanek, 18 Jahre, Sprecherin und politische Geschäftsführerin der Grünen Jugend Siegen-Wittgenstein sowie Kreistagskandidatin, betont: „Das Durchschnittsalter in unserem Kreistag liegt bei über 50 Jahren. Die Lebenserfahrung älterer Parlamentarier:Innen ist wertvoll, aber wir brauchen auch den frischen Blick und die Innovationskraft junger Menschen, besonders wenn es um langfristige Klimaschutzmaßnahmen geht. Der Jugendklimarat kann hier eine wichtige Brücke bauen.“

Die Initiative sieht zudem vor, dass die Kreisverwaltung die Arbeit des Jugendklimarates durch personelle und finanzielle Ressourcen unterstützt. „Wir wollen keine Alibi-Beteiligung, sondern echte Mitsprache", so Julian Kirchner, ebenfalls 18 Jahre und Kreistagskandidat. „Dafür müssen wir den jungen Menschen auch das nötige Handwerkszeug zur Verfügung stellen, etwa durch Schulungen zu Verwaltungsabläufen und politischen Prozessen.“ Von vornherein dagegen zu sein und der jungen Generation nichts zuzutrauen, ist für die beiden jungen Politiker:Innen nicht nachvollziehbar.

Der Antrag wird in der nächsten Kreistagssitzung am 4. Juli 2025 beraten. Die Grünen hoffen auf breite Unterstützung über Parteigrenzen hinweg.
 

Pressemitteilung vom 30.06.2025

 



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